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#22 Schwein-Kram ...? Show-Time ...! aber sooo schwul

 

Schwule Sau ...

... höre ich 1966 nachts durch den Bahnhof in Münster schreien ... und dazu ein Riesentohuwabohu ... ich erlebe eine regelrechte Treibjagd auf zwei Jungs in meinem Alter ... damals etwa 17 ... was war hier los ...?! Drei besoffene Arbeiter schimpften was das Zeug hielt und verfolgende zwei jungen Männer wütend und bedrohlich ... wollten es ihnen richtig zeigen ... waren aber viel zu langsam um tatsächlich Gewalt anzuwenden zu können ...

 

Hinterm Bahnhof ...

... am Busbahnhof sehe ich die beiden Verfolgten wieder ... wir kommen ins Gespräch und so verpass ich meinen letzten Buss nach Wolbeck 12 km entfernt ... Die Jungs nehmen mich über Nacht mit zu Ihrer WG und so ich lande in einer anderen Welt ... in der "heimlichen Schwulen-WG des erzkatholischen Münster" ... Der Chef ist um die 60 und heißt Peter ... Begrüßung gleich mit Küsschen und unverhohlener Begutachtung ... "na schau mal einer an, wen haben wir denn da ..?" ... Aus allen Ecken und Zimmern kommen schöne Jungs und Männer, um mich, das Frischfleisch zu begrüßen ... Boah ehhh ... 

 

Anpacken ist nicht ...!

wir quatschen und trinken in die Nacht hinein und ich erfahre "alles" über das Schwulsein und über Transvestiten ... speziell im konservativen Münster ... einige der Jungs arbeiten am Stadttheater, andere in der Stadtverwaltung oder als Handwerker oder als Arzt ... Ein Leben in Angst vor Entdeckung ... nur eine kurze Unachtsamkeit und schon gibt es Jagdszenen wie heut Nacht am Bahnhof ... und schlimmer ... Peter ist der Pate ... gibt der Community ein Zuhause und Schutz mit Doppel-Eingangstür und 24 Stunden Security ... Morgens um drei Uhr zeigt er mir mein Bett für die Nacht ... Sein Mund sucht meinen und seine Hände sonst was ... Schüchtern stelle ich klar: Küsschen ist ok, Anpacken aber nicht ...! Ok ok Marcellino, relax ... die Auswahl ist groß genug .... OMG ... Klar ist auch: Ich muss um 7:00 Uhr in der Druckerei antreten ... Peter weckt mich und hebt als Wake-up-Bonus mal eben sein Nachthemd kurz auf Lendenhöhe hoch ... Schreck lass nach .. Dann aber: Marcellino, Du bist bei uns immer willkommen ... und wann spielt Deine Band wieder ...? Wir kommen alle ... das müssen wir sehen ...

 

Show time ...

Drei Wochen später an einem Sonntag .... ich besuche eine Freundin in Greven ... um 17:00 geht mein Bus zurück nach Münster ... um 19:00 haben wir einen Auftritt im Copacabana gegenüber vom Preussen-Stadion ... Kein Buss kommt, es ist Sonntag ... au scheiße dann eben Anhalter ... auch kein Auto kommt ... Pate Peter! Ich zur Telefonzelle ... Kannst Du irgendwie helfen bitte? Peter: Na klar, bin in gleich da ... jetzt ist schon 19 Uhr ... da tauch Peter auf: mit Brille und Lederkappe auf einem Riesen-Motorrad mit Beiwagen ... Steig ein mein blonder Sänger ... und schon gehts ab mit Ohren betäubendem Geknatter zum Copacabana ... es ist schon Halbacht als Peter vor einer Seitentür hält ... 3 mal hupt, die Saaltür geht auf ... und knattert volles Rohr durch die grölenden Fans in den Club bis vor die Bühne ... schubst mich hoch, greift sich im Lederoutfit das Mikro ... Ladies and Gentleman .... Marcellino .... Yeahhhhh ... Und dann rocken wir die Hütte bis der Arzt kommt mit "Twist and Shout"...  Was ein Auftritt ... was ein Abend ... Himmel aber auch ... die halbe Band strahlt ... die andere Hälfte ist eifersüchtig .... so war und ist mein Leben ... Trotzdem: ich würde es wieder tun ...! 

 

Diese schwulen ...

... homosexuellen Männer haben in mir immer einen unerschütterlichen Freund ... Solange sie nicht so tückisch und hinterhältig unterwegs sind wie die Schweinkram-Schande-Bande um Woelkie und Co ... muss doch nochmal gesagt werden!

 

Und zum jecken jecken Woelkie-Song "Der Dom muss Pink" ... gehts hier

 

 

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